Seit Anfang Mai ist die Schwingsaison 2025 im Gang. Bislang gingen vornehmlich Kantonalfeste über die Bühne. Das ändert sich im Juni. Mit dem Stoos-Schwinget, dem ersten Bergkranzfest des Jahres, wird am Pfingstmontag die Saison so richtig lanciert.
Später im Monat finden mit dem Schwarzsee-Schwinget (22.06.) und mit dem Nordostschweizer Schwingfest (29.06.), dem ersten Teilverbandsfest des Jahres, weitere wichtige Anlässe statt.
Der unbestrittene Höhepunkt steht Ende August auf dem Programm. Im Glarnerland geht das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) über die Bühne. Am 31. August hat die Schweiz einen neuen König. Oder wird es vielleicht weiter der alte sein? Das wollten wir von Christian Stucki, Schwingerkönig von 2019 und neustes Mitglied der SRF-Königsrunde, wissen.
Joel Wicki und die 120 Prozent
«Er wird mit Sicherheit alles versuchen, um erneut zu reüssieren», sagt Stucki über den amtierenden König Joel Wicki, welchen der neue SRF-Experte im Schlussgang 2019 in Zug auf den Rücken legte. Eine «Titelverteidigung» von Wicki sei durchaus möglich, aber: «Er ist ein Schwinger, der aufgrund seiner Körpergrösse immer auf 120 Prozent laufen muss.»
Stucki meint damit den Umstand, dass der 28-jährige Innerschweizer aufgrund seiner «nur» 1,83 m Körpergrösse nicht die gleichen Hebel hat wie andere, grössere Schwinger. «Er muss deshalb viel, viel mehr leisten.» Aktuell ist Wicki wegen einer Knieblessur für rund 2 bis 3 Wochen zum Zuschauen verdonnert.
Marco Reichmuths Schritt aus dem Schatten
Wie viele Schwinger kommen für den Sieg am ESAF in Mollis infrage? «Man kann die Kandidaten an seinen 10 Fingern abzählen», sagt Stucki und nennt die «üblichen Verdächtigen» wie Pirmin Reichmuth (ISV), Samuel Giger (NOSV), Fabian Staudenmann (BKSV) oder Adrian Walther (BKSV). «Oder es gibt eine Überraschung», hält Stucki die Türe für alle Aussenseiter offen.
In der bisherigen Saison haben Stucki unter anderem Marco Reichmuth (ISV), Michael Moser (BKSV) und Noe van Messel (ISV) überrascht und gleichzeitig überzeugt. Über ersteren, den Sieger des Zuger Kantonalschwingfests, sagt Stucki: «Er, der sonst etwas im Schatten seines Bruders steht (Pirmin Reichmuth; die Red.), konnte nach vorne treten.»